Du kennst das sicher auch. Entweder beim Durchstöbern der Angebotszettel oder beim Schlendern durch die Supermarkgänge stößt Du auf Angebote. Noch viel schlimmer: auf Süßigkeiten im Angebot.
Dass das Schlendern ohne Plan durch die Gänge Deines Supermarktes möglicherweise eine schlechte Sache ist, das hatten wir schon „besprochen“: Blogbeitrag: Warum Du nur mit Einkaufzettel einkaufen gehen solltest!
Na ja, besprochen halt insofern, dass ich das erklärt und Du mir hoffentlich zugehört hast.
Vielleicht hast Du ja zugehört, aber… „Mensch, jetzt ist dieses oder jenes Produkt schon im Angebot… Wenn ich das jetzt kaufe, dann spare ich aber im Vergleich zu einem späteren Kauf!“
Ganz kurze Marketing-Einführung
Ich weiß nicht ob Du es wusstest, aber ich habe mich mit diesem Thema im Studium ausführlicher auseinander gesetzt. Bevor ich dann endgültig in Richtung Sport abgebogen bin, habe ich Wirtschaftswissenschaften studiert und meine Diplomarbeit im Fach Marketing geschrieben. Ein grandioser Ökonom ist an mir nicht verloren gegangen, aber das eine oder andere ist hängen geblieben, und wenn es ein gewisses Grundverständnis im Bereich Marketing und Wirtschaft allgemein ist.
Glaube mir aber: Werbung ist ein super interessantes Thema.
Wenn Du in den Supermarkt gehst hast Du nicht den Hauch einer Ahnung, wie viele Ideen da umgesetzt sind, damit Du und ich mehr kaufen! Klar, von ein paar Dingen hast Du schon mal gehört oder Du hast es vermutet. Beispielsweise die Quengelware an der Kasse, oder teurere Sachen auf Blickhöhe, die günstigeren sind „Bückware“. Die Gestaltung und Anordnung der Gänge, die Einkaufswagen (ist Dir mal aufgefallen, wie riesig die bei LIDL beispielsweise sind und dass sie Richtung Griff abschüssig sind??? Das hat einen Grund! 😉 ).
Auch die Angebote sind kein Freundschaftsdienst!
Eins möchte ich mal vorneweg klarstellen: nur weil ich hier in einer Kurzform erläutere, was der Hintergedanke hinter solchen Angeboten ist, ist das jetzt keine Gesellschaftskritik, von wegen was das denn für schlechte Menschen oder Unternehmen seien, die Dich und mich zum Konsum animieren. Wenn ich von meinen Angeboten erzähle, wie ich Dir durch Coaching helfe an Deine Ziele zu kommen oder Dir von den Outdoorkursen erzähle, durch die Du vielleicht endlich Spaß an Sport und Bewegung entwickelst, dann steckt da ja auch eine Idee hinter. Ich möchte weitere passende Interessenten finde, zu denen mein Angebot passt und denen ich helfen kann (und ich im Umkehrschluss meinen Lebensunterhalt bestreiten kann).
Unser Thema hier ist aber Fitness, Ernährung und Gesundheit und wenn Du einen Artikel über Süßigkeiten liest, dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass Du Tipps von mir erwartest, welche denn am besten schmecken. Vielmehr bist Du vielleicht ja auch ein Gewohnheits- und Werbeopfer und würdest gerne weniger davon essen. Beispielsweise weil Du abnehmen möchtest und die Süßigkeiten als Hindernis identifiziert hast.
Weniger Essen setzt weniger kaufen voraus!
Womit wir wieder beim oben verlinkten Artikel wären. Für die meisten von uns gilt: was ich Zuhause habe, das esse ich auch. Vor allem esse ich es häufiger, als wenn ich es extra jedes Mal kaufen müsste. Glaube mir, das geht mir genauso wie vermutlich auch Dir. Auch ich habe mir immer mal wieder größere Mengen im Angebot befindlicher Produkte angeschafft und dann meist schnell eine Normalität bei deren Konsum entwickelt. Doof nur, dass es sich hierbei selten um so Dinge wie Gemüse handelt (davon esse ich auch genug, aber darum geht es hier nicht). Meist sind es die eher nicht so hochwertigen Sachen. Bei mir waren das im Verlauf der vergangenen Jahre Dinge wie Energy-Drinks, Proteinriegel oder Ben & Jerries.
Was haben die Supermärkte und Hersteller von den Angeboten?
Rein von der Theorie her geht es Supermärkten darum, Dich durch Lockangebote in ihren Laden zu holen (sonst kaufst Du vielleicht im Nachbargeschäft ein) in der Hoffnung, dass Du auch gleich andere Dinge (mit einer höheren Gewinnmarge) mitnimmst. Das klappt meist auch gut, denn wer fährst schon 5 verschiedene Läden an. Es ist aber nur kurzfristig, beim nächsten Mal entscheiden viele Kunden dann wieder neu nach den neuesten Angeboten.
Bei den Herstellern könnte es entweder darum gehen, neue Produkte am Markt einzuführen oder Dich zu einem Markenwechsel zu animieren. Auch hier bewerten Studien die Vorgehensweise der Anbieter so, dass diese meist äußerst suboptimal ist und höhere Gewinne erzielt werden könnten, wenn Rabattaktionen nicht so häufig und wahllos eingesetzt werden würden. Die Konsumenten – also Du und ich – kaufen nämlich auf Vorrat! Wir sind ja clever!
Das ist doch gut für uns, wenn Hersteller und Handel ihre Ziele eigentlich kaum erreichen, oder?
Weißt Du, was eine Win-Win-Situation ist? Ja? Das hier macht auf mich den Anschein einer Lost-Lost-Situation! Hersteller und Handel verdienen meist nicht so viel wie sie könnten, Du kaufst aber mehr Sachen, die verlockend sind, auf die Du ja aber eigentlich gerne verzichten würdest!
Denn auch das haben Studien gezeigt: durch mehr Sonderangebote verschiebt sich der Konsum mehr in Richtung der eher „ungesünderen“ Lebensmittel. Obst und Gemüse sind halt leider nicht so lange haltbar! Ich kann mir das schon gut vorstellen: wer mehr Fertiggerichte im Haus hat, sieht sich weniger angehalten, sich frische Sachen zuzubereiten. Wer sich die Cola im Angebot gekauft hat, trinkt diese vermutlich auch häufiger und vielleicht weniger Wasser stattdessen.
Wie schnell bilden sich übrigens schlechte Gewohnheiten. Du hast Dir ein paar Tüten Chips im Angebot gekauft und gönnst Dir abends mit Deiner Partnerin oder Deinem Partner ein Tütchen, vielleicht auch mit nem Glas Wein dazu. Der Arbeitstag war lang, dazu eine Serie zum Abschalten.
Und morgen? Ähnlicher Ablauf, Ihr setzt Euch wieder aufs Sofa (übrigens auf dieselben Plätze wie gestern), schaut die nächste Folge Eurer Serie und… ach, da könnte man doch Chips zu aufmachen und dazu passt doch perfekt ein Glas Rotwein, die Flasche ist ja eh schon offen von gestern (noch seid Ihr oder bist Du nicht so weit, die ganze Flasche an einem Abend zu trinken). Übermorgen dann gibt es keinen Rest vom Rotwein, aber dann wird eine neue Flasche aufgemacht, das gehört doch schließlich irgendwie dazu…
Achtung, das war jetzt vereinfacht dargestellt, aber ziemlich genau so läuft das. Bei mir ja wie gesagt auch. Inzwischen schaue ich, seit ich mich mit dem Thema intensiver beschäftige, da genauer drauf und versuche solche gewohnheitsbildenden Dinge bestmöglich zu vermeiden. Teilweise gelingt es zumindest.
Und wenn die Gewohnheiten erstmal da sind…
Tja, wenn Du Dir eine Gewohnheit erstmal zugelegt hast, dann fällt das Loslassen schwer. Vielleicht sind es nicht die Chips einer gewissen Marke oder ein bestimmter Rotwein, aber halt eben Chips und Rotwein. Und wer Gummiebärchen mag, der kommt auch mit anderen Fruchtgummies und ähnlichen Dingen gut über die Runden.
Was haben Du, die Hersteller und der Handel davon?
Wie beschrieben gelingt es Herstellern und Handel durch Sonderangebote eigentlich nicht so wirklich das zu erreichen, was sie gerne erreichen würden. Du aber entwickelst vielleicht eine Gewohnheit, die Du eigentlich eher nicht haben möchtest.
„Aber wenn ich es jetzt kaufe, spare ich doch Geld!“
Ausgehend davon, dass Du dieselbe Menge später zu einem höheren Preis kaufst und Du über die Zeit weder mehr noch weniger von diesem Produkt konsumierst, hast Du sicherlich Recht.
Wenn Du den reduzierten Preis aber mit „ich hätte es ansonsten GAR NICHT gekauft“ vergleichst, hast Du nicht gespart, sondern mehr ausgegeben. Das ist ja auch das, worauf viele auch bei anderen Konsumartikeln reinfallen: „Oh schau mal, das Kleid ist von 200 auf 100 Euro reduziert! Ich habe 100 Euro gespart!“ Nein, hast Du nicht, außer Du hattest ohnehin schon zu 100% vor, Dir dieses auch für 200 Euro zu kaufen, dann könntest Du hier mit einer Ersparnis argumentieren. So hast Du noch immer 100 Euro mehr ausgegeben als ich, denn ich habe mir dieses Kleid nicht gekauft. Gespart habe ich aber trotzdem nichts!
Mein Tipp an Dich!
Lass die Sonderangebote liegen (zumindest was die Süßigkeiten und andere aus Deiner Sicht „schlechte“ Lebensmittel angeht)! Auch wenn sie günstiger sind als normalerweise, so kaufst und konsumierst Du vermutlich mehr als wenn Du diese nicht Zuhause hättest und sie mal zu besonderen Anlässen einkaufst.
Und immer dran denken: Was Du zuhause im Schrank hast, das futterst und trinkst Du auch irgendwann. Meist eher früher als später!
Melde Dich gerne!
Wie Du schlechte Gewohnheiten ablegst und stattdessen gute bildest, das ist Teil meines Coachingprogrammes. Wenn Du mehr erfahren möchtest, dann kontaktiere mich gerne: 0152/33853914 oder torsten@deistertraining.de.