Puh, gutes Training gehabt… auf dem Nachhauseweg jetzt schnell noch beim Supermarkt rein, ich habe kein Gemüse mehr für die morgige Gemüsebox. Das Training war gut und anstrengend, jetzt bin ich aber auch mächtig hungrig und freue mich aufs Abendessen.
Sicherlich kennst Du das und prinzipiell sind hier auch gute Aspekte dabei. Gerade trainiert, super! Und die Gemüsebox für morgen, das ist einer der Tipps, den ich meinen Klienten mit auf den Weg gebe… und es selber auch so praktiziere!
Was ich früher aber auch öfter praktiziert habe, das ist der schnelle Einkauf auf dem Nachhauseweg. War halt praktisch, außerdem kann man dann ja gleich etwas fürs Abendessen einkaufen.
Was dann so alles im Einkaufswagen landet
Schon krass, wie viel bei so nem schnellen Einkauf dann teilweise im Einkaufswagen landet. Es ist aber nicht die pure Menge, es ist sind auch die einzelnen Lebensmittel. Eigentlich wollte man doch weniger davon und stattdessen mehr von den „guten“ Sachen, aber irgendwie hat das nicht funktioniert.
Ganz egal, wie stark Deine Willenskraft auch ist, irgendwann ist diese aufgebraucht. Du hattest nen harten Tag und ein noch härteres Training (was super ist!), dazu gesellt sich jetzt auch noch der Hunger. In so einer Situation werden auch die Stärksten schwach!
Es ist nicht die Willenskraft!
Aber weißt Du, was die Menschen auszeichnet, die wir als besonders willensstark wahrnehmen? Die, die ein Projekt starten und dranbleiben, die sich keine oder nur sehr wenige Ausrutscher leisten?
In meinen Augen sind es primär zwei Dinge. Zum einen schaffen sich diese Menschen positive Gewohnheiten, zum anderen begeben sie sich erst gar nicht in Gefahr!
Über die positiven Gewohnheiten habe ich an anderer Stelle schon mehrfach gesprochen und geschrieben, was aber meine ich mit „in Gefahr begeben“ bzw. dies nicht zu tun?
Begib Dich nicht in Gefahr!
Kennst Du das? Du hast die Kühlschranktür mehrfach schon geöffnet und wieder geschlossen, ohne Dir etwas aus dem Kühlschrank zu nehmen. Das könnte das kühle Bier sein, die Schokotorte oder irgendetwas anderes. Der Mensch, zu dem Du aufschaust und seinen eisernen Willen lobst, der tut das meist nicht. Weißt Du warum? In seinem Kühlschrank befinden sich diese Dinge gar nicht.
Anstatt ewig mit Dir zu hadern, ob Du den Kuchen denn isst, hättest Du die Entscheidung schon eher treffen müssen, als sie noch einfacher war. Kauf Dir den Kuchen erst gar nicht!
Wenn Du Dir den Kühlschrank und den Süßigkeitenschrank erstmal aufgefüllt hast, dann hast Du eh schon verloren. Dann wirst Du die Sachen auch essen. Vielleicht jetzt, vielleicht heute Abend, vielleicht auch erst morgen oder am Wochenende. Essen wirst Du sie aber mit allergrößter Wahrscheinlichkeit.
Ich weiß, es werden oft Lebensmittel weggeschmissen, weil sie (vermeintlich) nicht mehr gut sind. Dies trifft dann aber doch vor allem Sachen wie Obst und noch viel mehr Gemüse. Schokolade und Bier sind seltener dabei!
Halte Deinen Einkaufswagen sauber!
Wenn Du weniger Süßigkeiten essen oder Bier trinken möchtest, dann musst Du vermeiden, dass sich diese in Deiner Wohnung befinden. Wenn Du nicht möchtest, dass sie in Deine Wohnung kommen, dann dürfen sie nicht in Deinem Einkaufswagen landen. Womit wir wieder bei dem hungrigen Spontaneinkauf wären…
Gehst Du hungrig einkaufen, ist die Wahrscheinlichkeit, diese zwar geliebten, aber ungewünschten Lebensmittel zu kaufen groß. Wenn ich hier „Du“ sage, dann meine ich damit Dich und mich. Das geht mir wie schon erwähnt genauso.
Was tun? Natürlich eine Einkaufsliste!
Es gibt zwei verschiedene Ansätze, die funktionieren. Der erste ist naheliegend, schließlich habe ich oft drauf verwiesen wie es ist, wenn man hungrig einkaufen geht… Tu das nicht! Plane Deinen Einkauf so, dass Du nicht hungrig bist, wenn Du den Supermarkt stürmst!
Die zweite Möglichkeit funktioniert auch gut… wenn Du Dich an die Vorgaben hältst. Diese setzt ein bisschen Planung voraus, was ich aber nicht als negativ ansehe.
Mache Dir einen Einkaufszettel und halte Dich strikt an diesen. Kaufe nur Dinge, die Du Dir vorher auch auf den Einkaufszettel geschrieben hattest. Arbeitsvereinfachend könntest Du eine Liste vorbereiten mit den wichtigsten Dingen, die Du bevor Du das Haus verlässt kurz mit dem Inhalt des Kühlschranks abgleichst. Bei mir sind das zum Beispiel: Gemüse, Äpfel, Bananen, Eier, Reis, Haferflocken… Da ich zudem die häufig benutzen Lebensmittel wie Haferflocken, Quark usw. auch meist in größerer Menge (1 Palette) kaufe, geht nicht nur die Planung, sondern auch der Einkauf schnell. Man muss nicht durch jeden Gang, wenn man weiß was man benötigt!
Was Du kaufst, dass isst Du auch!
Ich hatte es zu Beginn schon mal erwähnt, halte das aber für extrem wichtig. Alles was Du an nicht so optimalen Lebensmitteln erst in den Einkaufswagen wirfst und dann nach Hause schleppst, das wirst Du früher oder später auch essen oder trinken. Die Frage ist nur noch wann! Wir verzichten jetzt mal auf so Sonderfälle wie „der Partner isst das“.
Das wusstest Du doch alles vorher, oder?
Wenn ich mit Dir oder einem meiner Klienten über das Thema Ernährung sprechen, dann geht es meistens nicht um die Vermittlung neuen Wissens. Letzteres nimmt, je nachdem wie viel sich die jeweilige Person vorher schon damit beschäftigt hat irgendwas zwischen 10 und 30% ein. Geheime, neue Abnehmenmethoden, die habe ich leider nicht. Genau genommen gibt es die leider auch nicht. Glaub mir, wenn es diese gäbe, dann wären sie schnell schon nicht mehr geheim… und Übergewicht wäre mehr oder weniger von der Welt verschwunden.
Ja, manchmal muss ich schon ein paar Sachen erklären und manchmal auch komplett irrige Vorstellungen zurecht rücken. Prinzipiell ist den meisten aber bekannt, dass 300g Karotte dem Körper besser tun als 300g Schokolade (es sei denn, Du bist stark untergewichtig, dann helfen Dir die Kalorien aus der Schoki mehr als die paar aus den Karotten). Wasser ist besser als Bier, Gemüse ist immer gut, proteinreich sollte die Ernährung auch sein… Wer irgendwas davon noch nicht wusste, der hat durch diesen Artikel heute vermutlich mehr gelernt über Ernährung als im kompletten Leben zuvor!
Die Umsetzung ist das Entscheidende!
Neben diesen 10-30% – die wohlgemerkt auch wichtig sind – ist meine entscheidende Aufgabe als Coach, mit Dir gemeinsam die nötigen Schritte in die Wege zu leiten. Oftmals können das dann Schritte sein, von denen man irgendwie wusste, das man sie machen müsste… aber sich dann irgendwie doch nicht sicher war. Andere Schritte sind vielleicht auch unerwartete, das ist natürlich auch möglich.
Wenn ich hier von Schritten im Plural spreche: da sind meist einige vonnöten. Diese sollten aber nacheinander angegangen werden. Einen Fuß vor den anderen setzen. Gerne kleine Schritte, aber in die richtige Richtung!
Darf ich jetzt gar keine Süßigkeiten mehr essen?
Ich bin kein Freund von pauschalen Verboten. Andere mögen das anders sehen, ich glaube aber nicht, dass das langfristig (!!!) zielführender ist.
Mal wieder ein kleines Beispiel aus meinem Leben: Wenn ich mal ein Eis essen möchte (man muss erwähnen, dass ich wenn es drauf ankäme sehr viel Eis essen könnte), dann kaufe ich mir das vorher. Auch ich habe es jahrelang mit der Vorratstechnik versucht, aber irgendwie wurde das dann meist doch schneller gegessen, als ich es eigentlich geplant hatte. Und nein, meine Frau war leider nicht schuld daran!
Ein Tipp von vielen
Der heutige Tipp ist nur einer von vielen, für manche kann es aber der entscheidende sein. Vielleicht für Dich auch. Vielleicht aber auch nicht!
Wenn Du gemeinsam mit mir an Deiner persönlichen Ernährungsstrategie arbeiten möchtest, dann kontaktiere mich gerne, zum Beispiel per Mail: torsten@deistertraining.de.
Ganz egal aber, wie Du es angehen möchtest: so ein Einkaufszettel, der macht schon Sinn!