Geht es Dir wie so vielen anderen? Du hast nicht genügend Zeit, um lange und ausführliche Sporteinheiten durchzuführen… und anstatt dann wenigstens ein bisschen was zu machen, machst Du lieber nichts!? Bringt ja schließlich nicht so viel!
Wenn Du das denkst oder Menschen kennst die das denken oder einfach auch nur etwas Neues lernen möchtest, dann lies weiter! Ich sehe das nämlich komplett anders und kann es Dir erklären… und zwar mit dem Prinzip des abnehmenden Grenznutzens!
Damals… Grundstudium… Mikroökonomik!
Mein Studium ist lange her. Ich habe zum Wintersemester 1997 begonnen und was ich Dir heute erzähle, lag im Grundstudium. Falls Du zu einem jüngeren Semester gehörst als ich: Wir hatten damals zuerst das Grundstudium (etwa vergleichbar mit dem Bachelor), daran schloss das Hauptstudium an. Abgeschlossen habe ich mit dem Diplom, das ist vergleichbar mit dem Master heute. Wobei ich zugebe, dass Master schon irgendwie cooler klingt! 😉
Wir reden also von Vorlesungen, die etwa 1999 stattgefunden haben. Wenngleich ich sowohl das Erlernte als auch die die meisten Lehrpersonen inzwischen vergessen habe, an diese Vorlesungen der Mikroökonomik erinnere ich mich recht gut. Könnte daran liegen, dass ich da mehr verstanden habe als bei anderen Vorlesungen, hehe.
Der abnehmende Grenznutzen von Bier
Wir sprechen heute über den abnehmenden Grenznutzen. Dieser wird im ersten Gossenschen Gesetz (das habe ich jetzt wohlgemerkt gegoogelt) folgendermaßen beschrieben: „Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt.“
Stell Dir vor, es ist Sommer, es ist heiß. Du hast in der Sonne gearbeitet oder Sport gemacht und Du hast Durst. Falls Du gerne Bier trinkst ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du jetzt eine Menge für ein schönes, kühles, frisch gezapftes Bier geben würdest. Ein Traum!
Falls Du Dir so wie ich nichts aus Bier machst… ich glaube Du verstehst das Beispiel trotzdem!
Wenn Du wirklich lange in der Sonne warst und Du zudem wirklich gerne Bier trinkst, dann könnte es sein, dass Du nachdem Du dieses Bier inhaliert hast, durchaus noch Lust auf ein zweites Bier hast. Das würdest Du noch immer ziemlich abfeiern, wenn Du das bekommen könntest. Es ist Dir aber nicht mehr ganz so wichtig wie das erste. Du wärst, monetär ausgedrückt, auch nicht mehr bereit, soviel dafür zu bezahlen wie für das erste.
Wir können das weiter spielen. Ein drittes Bier mag Dir vielleicht auch noch Genuss bringen (ich wäre spätestens hier raus), aber wieder weniger als das zweite.
So nimmt der Nutzen jedes weiteren Bieres und was Du dafür bezahlen würdest ab und das dreizehnte Bier liefert nur noch einen sehr geringen Grenznutzen, also nur eine geringe Verbesserung zum zwölften Bier. Es gibt übrigens auch einen abnehmenden Grenznutzen, nämlich dass Dir eine Einheit des Gutes mehr (also zum Beispiel dieses dreizehnte Bier) keinen positiven Nutzen mehr bringt, sondern einen negativen. So weit müssen wir hier aber gar nicht denken.
Beim Sport ist das genauso wie beim Biertrinken!
Gehen wir mal davon aus, dass Du dreimal die Woche trainierst. Das haben wir vielleicht als optimal für Dich identifiziert. Diese drei Einheiten sind aber nicht gleichwertig, was den Ertrag angeht.
Du hast mal nicht so viel Zeit und trainierst nur 2x die Woche? Das sind „nur“ zwei Drittel der Einheiten, aber Du hast deutlich mehr als zwei Drittel des Erfolges. Die ersten beiden Einheiten sind viel wichtiger. Um das vielleicht mal in Zahlen auszudrücken für die Buchhalter und Zahlenjongleure unter uns (alle anderen können nach diesem Absatz weitermachen):
- Die erste Einheit bringt Dir vielleicht 40%,
- die zweite 35%,
- die dritte 25%.
Achtung, das ist keine wissenschaftliche Untersuchung, ich hoffe Du verstehst aber was ich meine!
Und wenn Du jetzt noch eine vierte Einheit hinzufügst, Du so viel Spaß am Sport gefunden hast und Du noch mehr erreichen möchtest. Ja klar, auch die bringt Dir nochmal extra Ertrag (Muskeln, Fitness, was auch immer), aber wieder weniger als die dritte, also vielleicht 15 oder 20%.
Die genauen Prozentzahlen sind egal!
Was mir wichtig ist: es ist immer wichtig, überhaupt etwas zu machen. Jede kleine Einheit liefert bereits einen gewissen Ertrag und ist viel besser als nichts zu tun.
Was für die Zahl der Trainingseinheiten gilt, gilt auch für die Trainingsdauer!
Achtung, jetzt wird es doch nochmal interessant! Du trainierst normalerweise anderthalb Stunden, aber das klappt jetzt nicht mehr. Du schaffst nur noch kurze Einheiten, vielleicht nur ne halbe Stunde oder sogar noch weniger!
Wenn Du aber die richtigen Deiner Übungen wählst, nicht nur quatschst, tickerst und Selfies machst, dann kannst Du aus dieser kurzen Zeit einen Großteil dessen herausholen, was Du in der kompletten Zeit geschafft hättest. Du zweifelst? Buch mich gerne mal für eine Stunde Personal Training, ich trainiere diese halbe Stunde mit Dir und in der zweiten halben Stunde trinken wir Kaffee und unterhalten uns über das Leben. Deal? 😉
Fazit!
Du kannst mit kurzen und einigermaßen regelmäßigen Trainingseinheiten bereits sehr viel erreichen. Gehe nicht von dem „Optimum“ aus, was Du vielleicht irgendwo im Hinterkopf hast. Das Wichtigste ist, dass Du etwas machst und wie gesagt: man kann aus wenig viel herausholen!
Wenn Du Interesse daran hast, dann melde Dich gerne! Ich optimiere mit Dir gemeinsam Deinen Zeiteinsatz und hole das Beste für Dich heraus!