Guten Morgen! Damit es auch wirklich ein guter Morgen und dann ein guter Tag wird, könnte eine Frühsporteinheit genau der richtige Start in eben diesen Tag sein.
Könnte, muss aber nicht!
Heute erkläre ich dir die Vor- und Nachteile von morgendlichen Sporteinheiten. Entscheiden darfst und musst Du dann selber!
Unsere Entscheidungskriterien:
- Bist Du schon regelmäßig aktiv oder fängst Du gerade an?
- Ist Zeit für den Sport zu finden für Dich ein Problem?
- Welchen Sport möchtest Du ausführen?
- Gibt es Zugangsbeschränkungen wie beispielsweise Öffnungszeiten oder andere Restriktionen?
- Was für ein Typ bist Du?
- Möchtest Du die Auswirkungen des Trainings für andere Aspekte des Tages nutzen?
- Bist Du bereits regelmäßig aktiv?
Vermutlich hättest Du mit einer anderen Frage zu Beginn gerechnet, vielleicht irgendetwas mit Biorhythmus oder so. Das allerwichtigste an einem Sportprogramm ist aber zuallererst einmal, dass Du es regelmäßig absovierst. Wenn das gewählte Programm nicht optimal ist oder Du zu einer Zeit trainierst, in der Du vielleicht nicht zu 100% Leistung bringen kannst, ist das egal! Ein suboptimales Programm mit 90% Leistung ist besser als ein tolles Programm mit 0% Leistung. Wobei es beim Fitnesstraining ja auch gar nicht darum gehen muss, an der 100%-Schwelle zu trainieren.
Du trainierst bereits regelmäßig, lässt keine Einheit ausfallen, freust Dich eventuell den ganzen Tag schon auf die abendliche Trainingseinheit im Fitnessstudio inklusive Gesprächen mit Deinen Freunden? Ich sehe wenige Gründe, warum Du alles über den Haufen werfen solltest, um stattdessen morgens zu trainieren. Mach weiter… und empfiehl diesen Artikel vielleicht denjenigen, denen das bisher nicht gelingt… oder die Du abends zu Deinen Trainingszeiten nicht im Studio sehen möchtest. Ok, war gemein, aber Du kannst es ja nett verpacken. Argumente für morgendliches Training folgen nämlich noch.
Wenn Du noch keine festen Trainingsgewohnheiten hast, eventuell sogar den Sport immer als letztes hinten runter fallen lässt und das Sofa abends doch mehr Anziehungskraft auf Dich ausübt als die Gymnastikmatte, dann solltest Du es ganz dringend mal mit Training am Morgen probieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dir auf sieben Uhr morgens vor der eigentlichen Arbeitszeit ein Termin reingedrückt wird, die ist zudem sehr gering.
2) Probleme beim Zeit für den Sport finden.
Der Übergang war nahtlos. Ein voller Terminkalender bis in den Abend hinein, dazu die Familie… in vielen Fällen hält das Menschen davon ab, regelmäßige Sportroutinen zu entwickeln und dranzubleiben.
Steh früher auf, pack die Sporttasche fürs Studio am Tag vorher oder leg die Gymnastikmatte bereits abends hin. Falls Du abends nicht dazu kommst oder – was auch eine tolle Lösung wäre – in der Mittagspause, dann ist Frühsport Deine beste und einzige Lösung.
Absolvierst Du Dein Training im Studio, so wirst Du es auch zu schätzen wissen, dass es früh morgens meist nicht so voll ist wie abends. Du kommst schneller durch Dein Programm und – auch das ist wieder gemein – den meisten geht es wie Dir, die Anzahl der Quatscher ist geringer. Auch das spart Zeit!
3) Welchen Sport möchtest Du ausführen?
Die ein oder andere Sportart gibt vor, wann du trainierst. Über die zeitliche Bindung bei Teamsportarten müssen wir nicht sprechen. Auch wenn Du morgens mehr Zeit hast, müssen das Deine Teamkollegen von den Altherrenkickern nicht genauso sehen.
Andere Sportarten könnten durch die Lichtverhältnisse beeinflusst sein. Des Weiteren macht es bei hochintensiven Sportarten Sinn, eventuell schon etwas länger auf den Beinen zu sein. Eine halbe Stunde nach dem Aufstehen läuft auch ein Usain Bolt in Bestform die 100m nicht unter 10 Sekunden. In Kraftsportkreisen wird beispielsweise empfohlen, vor sehr schweren Krafttrainingseinheiten mit Kniebeugen und Kreuzheben schon einige Stunden auf den Beinen zu sein. Sehr schwer bedeutet hier aber wirklich im Maximalbereich. Wenn Du oder ich hier mit 10er-Sätzen arbeiten, dann fällt das in eine andere Kategorie… und wenn Du doch so trainierst, dass es auf Dich zutrifft, Du Dir bei mir hier einen Blogbeitrag durchlesen musst zu diesem Thema, dann hast Du ein Problem… und ich verleihe mir selber einen Preis, dass ich diesen verschachtelten Satz doch noch erfolgreich zu Ende geführt habe.
4) Öffnungszeiten und andere Zugangsbeschränkungen.
Du möchtest ins Freibad oder ins Studio, dieses hat aber noch nicht geöffnet? Dann hast Du diese Option wohl nicht. 24 Stunden-Öffnungszeiten? Ich weiß nicht, ob ich meinen Schlafrhythmus so extrem durcheinander bringen würde. Wenn dieser durch Nachtarbeit aber sowieso schon kaputt ist…
Nacht- und Schichtarbeit ist aber ein eigenes Thema, auf dass wir in einem anderen Beitrag bestimmt nochmal eingehen werden.
5) Bist Du eher Eule oder Lerche?
Bist Du Frühaufsteher (Lerche) oder Spätschläfer (Eule)? Als Lerche fällt Dir das morgendliche Training sicherlich leichter und subjektiv bringst Du vielleicht auch mehr Leistung. Wie wir aber schon mehrfach erwähnten: beim Fitnesstraining kommt es da gar nicht so sehr drauf an. Wichtiger ist, dass Du überhaupt etwas machst. Auch für die Eule mag es also durchaus Sinn machen, sich den Wecker zu stellen und morgens zu trainieren.
6) Auswirkungen des Trainings auf Deinen Tag.
Viele Morgentrainierer schätzen neben dem Aspekt, dass sie ihre Einheit geschafft haben, auch positive Auswirkungen auf den restlichen Tag. Selbst Eulen (letzter Punkt) sind eventuell wacher und fitter und auch für den Job, das Studium oder was auch immer noch kommt besser vorbereitet.
Den Tag mit etwas für die Fitness Positivem begonnen zu haben kann auch helfen, was noch folgende Entscheidungen betrifft. Das müsste ich vielleicht näher erklären…
Startest Du mit einer kurzen Sporteinheit, so bist Du für diesen Tag bereits auf dem richtigen Weg. Bei folgenden Entscheidungen, beispielsweise was die Mahlzeitenwahl angeht, triffst Du mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Auswahl, die in dieselbe Richtung geht. Nun bist Du schon so gut in den Tag gestartet, da möchtest Du den Weg auch weiter gehen… ob bewusst oder unbewusst. Genauso kennst Du aber auch andere Tage. Das geht morgens schon schlecht los… und irgendwann ist es dann auch egal und Du entscheidest Dich für Currywurst/ Pommes und Bier.
Auf der anderen Seite möchte ich aber auch erwähnen, dass viele gerade die abendliche Sporteinheit schätzen, da sie dann wahlweise entspannen oder sich auspowern und auf andere Gedanken kommen. Für wen das ein mitentscheidender Aspekt des Sports ist, der sollte das natürlich so belassen. Wahlweise könnte man aber auch beide Aspekte vereinbaren, zum Beispiel indem man morgens ein kurzes Morgengymnastikprogramm absolviert um gut in den Tag zu starten und abends dann ins Fitnessstudio zu gehen, um den Tag mit einer Sport- und Saunaeinheit dort ausklingen zu lassen.
Das Entscheidende: finde für Dich einen Weg, wie Du regelmäßig zum Sport kommst. Ob morgens oder abends ist nicht der entscheidende Faktor. Probiere aber, vor allem wenn es nicht funktioniert, auch andere Alternativen aus. Vielleicht hört sich so etwas wie frühmorgendliches Training erstmal nicht einladend an, aber vielleicht ist ja doch genau das Richtige für Dich!?
Ich wäre in jungen Jahren nie auf die Idee gekommen, morgens Krafttraining zu betreiben. Mal Laufen, ok, aber Kraft?
Und nun rate, was ich heute nach meiner Morgenroutine mache, bevor ich dann am späteren Vormittag einen Mobilitykurs gebe und anschließend ein Bootcamp gebe? Richtig!